Ron (auch Rob) Ballard hat offenbar eine Schwäche für rasante Stücke mit Kleinstbesetzungen. So wagt er es, in „Ben Hur“ über 20 Rollen von nur 4 Spielern inszenieren zu lassen. Als er das Stück mit Anregungen von Eddie Izzard schrieb, hat er es sich offenbar zum Ziel gemacht, in einem Atemzug die gesamte Weihnachtsgeschichte neu zu erklären, nebenher den Feminismus in die Antike zu schmuggeln und vor allem in den 1,5 Stunden Spielzeit keinerlei Langeweile aufkommen zu lassen. Den Stoff um Ben Hur bezeichnete er selbst zwar als unaufführbar und am monumentalen (aber beim besten Willen eher langwierigen) Kinofilm gemessen ist das auch verständlich. Aber umso freier hat er die „wahre Geschichte ums Wagenrennen“ für das Theater umgeschrieben und dabei nicht nur seinen sehr britischen Humor sondern auch ein bemerkenswertes Gespür für’s Timing bewiesen.